Systemische Therapeutin Soz.päd. (FH) Natascha Höhn
Mediation
Mediation ( "lat. Vermittlung“) ist ein strukturiertes, freiwilliges Verfahren zur konstruktiven Beilegung eines Konfliktes, bei dem ein unabhängiger „allparteilicher“ Dritte die Konfliktparteien in ihrem Lösungsprozess begleiten. Die Konfliktparteien versuchen dabei, zu einer gemeinsamen Vereinbarung zu gelangen, die ihren Bedürfnissen und Interessen entspricht. Das Mediationsverfahren ist bestimmt von der Selbstverantwortung und Autonomie der Parteien. Das Ziel der Mediation ist es sogenannte win-win Lösungen anzustreben, also Lösungen, bei denen für beide Konfliktparteien mehr herauskommt als bei einem einfachen Kompromiss.
Neben Trennung und Scheidung gibt es viele Anwendungsgebiete der Mediation in Familienkontexten, insbesondere dann, wenn in Folge von Übergängen in den Phasen der Familienentwicklung eine neue Grundlage für das Zusammenleben geschaffen werden soll, wie z.B.:
- Konflikte bei Familienübergängen, z. B. Kinder werden geboren; Kinder verlassen das Nest; (Wieder-)Eintritt des die Kinder betreuenden Elternteiles in das Berufsleben; Eintritt ins Rentenalter; erzwungene Arbeitslosigkeit, usw., überhaupt: Gestaltung des Zusammenlebens
- Mehrgenerationenkonflikte z. B. bei häuslicher Gemeinschaft insbesondere bei notwendiger Pflege der älteren (Eltern-)Generation; Ausgleich unter Geschwistern über erbrechtliche Regelung
- Partnerstreitigkeiten, z. B. bezüglich bei der Familienplanung und Arbeitsteilung insbesondere bei Konflikten zwischen elterlicher Betreuung und Ausübung des Berufes; wegen unterschiedlicher Auffassungen in der Betreuung und Erziehung
- Konflikte zwischen Eltern und Kindern über elterliche Verantwortung und Autonomie der Kinder
- Konflikte zwischen Eltern und Pflegepersonen oder zwischen Eltern und Adoptiveltern
- Konflikte in Patchworkfamilien